Grammatikartikel zum kommentierten Textausschnitt

Paul, Hermann: Mittelhochdeutsche Grammatik. 23. Auflage, neu bearbeitet von Peter Wiehl und Sigfried Grosse (Sammlungen kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A. Hauptreihe Nr. 2). Tübingen 1989.


Paul/Wiehl/Grosse § 130 [Mhd. /b/]

Mittelhochdeutsch /mb/ wird schon früh im Mitteldeutschen, verzögert im Bairischen, zu /mm/ assimiliert (z.B. umbe ‚um‘).


Paul/Wiehl/Grosse § 162 Das Mitteldeutsche

6. Im Mitteldeutschen wird sehr früh /mb/ > /mm/ assimiliert: mittelhochdeutsch umbe > umme.


Paul/Wiehl/Grosse § 165 Das Mittelfränkische

1. Hauptkennzeichen des Mittelfränkischen sind unverschobene dat, dit, wat, it, allet. Aber bit ‚mit‘ der frühmittelhochdeutschen Periode ist mittelfränkisch-rheinfränkisch.

3. Mittelfränkisch ist anlautend /j/ für /g/, das dort auslautend /ch/ ist (plach zu plëgen); /v/ für /b/, das auslautend /f/ wird (hove : love, hof : lof). Es hat wie das Rheinfränkische /p/ im Anlaut, nach /m/ und in der Gemination (punt, paffe, schimpen, appel = oberdeutsch pfunt, pfaffe, schimpfen, apfel).

6. Besonders dem Mittelfränkischen, namentlich der späteren Zeit, eigentümlich ist die Gewohnheit, rein graphisches <e> oder <i> nach den verschiedenen langen Vokalen zur Bezeichnung der Länge zu setzen: haet, hait, heir, meir, noit, doet, doit (mhd. tuot), hûis usw.

8. /iu/ ist moselfränkisch, aber auch hessisch, nordthüringisch, meißnisch > /û/ geworden.

Anmerkung 3: Zu heute aussterbendem bit ‚mit‘ halten sich urkundlich auch im Süden des Mittelfränkischen, also im Moselfränkischen, of(f) ‚oder‘,gegen nâch, van gegen von, gegen ër bis in die Neuzeit, auslautendes /-ch/ gegen /-g/.


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